Warum und wofür sparen die Deutschen

Nach der aktuellsten Umfrage des TNS Infratest Marktforschungsinstituts im Auftrag des privaten Bausparkassenverbandes gab und gibt es bei den Sparmotiven der Deutschen einige Bewegung.
Gerade aktuelle Ereignisse rund um die Euro-Krise und der negativen Trends in Bezug auf Staatsschuldenquoten und Haushaltsdefizite schüren neue Ängste vor inflatorischen Entwicklungen, wodurch die eigene Sicherheit der Einlagen und Investments hinterfragt und überprüft wird.
Generell lässt sich feststellen, dass – im Vergleich zum Vorjahr – mehr Rücklagen pro Haushalt gebildet wurden und dass die Zahl der Sparer gegenüber der der Nichtsparer überwiegt.
Bitte beachten Sie, dass die Summe der Prozentanteile mehr als einhundert Prozent aufgrund von Mehrfachnennungen ergibt.

Konsum
Angesichts der aktuellen Entwicklungen teils überraschend zieht das Motiv Konsum beziehungsweise das Sparen für spätere Anschaffungen vorne weg mit einem Zuwachs von mehr als 6 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr auf 62%. Eine wichtige Rolle spielt hier aber auch die Kreditvermeidung. Denn jene wurden in der Vergangenheit oftmals zu leichtsinnig in Kauf genommen, um größere Anschaffungen zu finanzieren.

Altersvorsorge
Die Altersvorsorge hingegen verliert genau 6 Prozentpunkte (Vorjahr: 65%). Demnach gaben nur noch 59% der Befragten an, die Altersvorsorge spiele in ihren Sparüberlegungen eine relevante Rolle.
Trotzdem bleibt die Thematik der Rücklagenbildung für das Alter hochaktuell, denn beinahe monatlich fluten neue Riester- oder Rürup-Sparpläne für die private Altersvorsorge den Markt.
Doch nicht nur die Angst vor der niedrigen und möglicherweise nicht ausreichenden gesetzlichen Mindestrente, auch die zu erwartenden steigenden Lebenshaltungskosten (Lebensmittel, Strom, Gas, Öl, etc.) treibt das Geld der Deutschen in die Altersvorsorge.

Wohneigentum
Nur noch 46% der Befragten (minus fünf Prozentpunkte) gaben an, für den Erwerb oder die Renovierung/Sanierung der eigenen Wohnung zu sparen, obwohl Experten des Bundesverbandes deutscher Banken immer wieder zum Immobilienerwerb, beziehungsweise generell zum Investment in Sachwerte raten, da diese vor Inflation schützen und eine Investition in die Zukunft und möglicherweise auch für künftige Generationen, z.B. Nachkommen, darstellen.

An vierter Stelle und nahezu unverändert rangieren die Kapitalanlagen respektive der Investments an den Kapitalmärkten. Durch diverse aktuelle Krisenszenerien, deren Schauplätze Europa, USA und die ganze Welt sind, stellen Edelmetalle und Rohstoffe eine attraktive Investition dar. Trotzdem werden auch zum Teil risikoreichere Anlageprodukte und Anleihen gekauft.

Lediglich fünf Prozent der Deutschen bilden Rücklagen für Notfälle, den sogenannten Notgroschen.
Nicht viel weniger abgeschlagen auf dem letzten Platz befindet sich die Vorsorge für die Ausbildung der eigenen Kinder, obwohl von unternehmerischer Seite immer mehr akademische Bildungsabschlüsse gefordert werden und die Preise für Großstadt-Mieten exorbitant steigen.

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