Neben den extrem niedrigen Immo-Zinsen gibt es noch ein gutes Argument, um in die eigenen vier Wände zu investieren: Die LBS hat herausgefunden, dass Wohneigentümer im Laufe der Zeit ein sechsmal so hohes Vermögen erreichen, als diejenigen, die zur Miete wohnen.
Bereitschaft für Vermögensaufbau entscheidend
Ein erfolgreicher Vermögensaufbau ist nicht allein eine Frage des Einkommens, sondern insbesondere eine Frage der Bereitschaft, für Wohneigentum zu sparen. Das ist das Ergebnis einer Sonderauswertung der aktuellen Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS 2013) des Statistischen Bundesamtes durch das Forschungsinstitut empirica in Zusammenarbeit mit LBS Research. Dabei haben die Forscher untersucht, wie sich die Vermögensbildung von Mieter- und Eigentümerhaushalten bei ansonsten vergleichbaren wirtschaftlichen Verhältnissen im Zeitablauf entwickelt. Als Ergebnis stellte sich heraus, dass beide Gruppen eine ganz unterschiedliche „Vermögensbildungs-Biographie“ aufweisen.
Wohnungseigentümer sparen mehr
Wohneigentümer verfügten laut LBS Research am „Vorabend des Ruhestandes“ unter dem Strich nicht nur über den Wert ihrer Immobilie von durchschnittlich 152.000 Euro (bzw. 121.000 Euro nach Abzug noch nicht getilgter Baukredite), sondern zusätzlich über ein Nettogeldvermögen von 45.000 Euro (nach Abzug von Konsumentenkrediten). Die Mieterhaushalte derselben Einkommensgruppe kommen hingegen nur auf ein Nettogeldvermögen von durchschnittlich 24.000 Euro. Dazu kommen noch 6.000 Euro an Immobilienvermögen, wobei es sich um den Wert vermieteter Objekte handelt.
Wohnungseigentümer sind bei Konsumausgabe zurückhaltender
Den riesigen Vorsprung der Eigentümerhaushalte erklären die Wissenschaftler mit unterschiedlichem Konsum- und Sparverhalten. „Wer eigene vier Wände erwirbt, ist offenbar in den ersten 10 bis 15 Jahren weitgehend ‚immun‘ gegen den Reiz größerer Anschaffungen oder Konsumausgaben“, erläutern die Experten von LBS Research. Die Bedeutung der selbstgenutzten Immobilie für die Vermögensbildung wird auch im internationalen Vergleich deutlich. So zeigte etwa eine Analyse der Bundesbank, dass die Menschen in Ländern mit hohen Wohneigentumsquoten entsprechend höhere Vermögen aufweisen. Deutschland, das mit einer Wohneigentumsquote von 43 Prozent im EU-Vergleich immer noch am Tabellenende liegt, schnitt hingegen schwach ab.
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