Senkung der Renten für Freiberufler

Den rund 800.000 Freiberuflern Deutschlands drohen massive Einschnitte bei ihrer Altersvorsorge. Betroffen von diesen düsteren Aussichten sind Freiberufler – Berufsstände wie Ärzte, Apotheker, Anwälte usw. Der Niedrigzins bringt deren Versorgungswerke in finanzielle Nöte. Nach Einschätzung der Rentenexpertin Anette Kramm, SPD, wackeln einige Versorgungswerke. Die Zeitschrift Capital kam eigenen Recherchen zu Folge zu dem Ergebnis, dass die Haftungsfrage bei der Pleite eines Versorgungswerks rechtlich nicht geklärt. es ist noch zu keiner eindeutigen Erläuterung und Lösung der Situation gekommen.

Die ersten Verlierer – junge Freiberufler
Verlierer sei dabei aber nicht die potentiell nächste Generation der Rentenversorgungsempfänger, sondern die aktuell jüngeren Freiberufler – Beitragszahler. Die sind es, die herangezogen werden, um die Versorgungslücken zu stopfen. Eher unbeobachtet und von weiten Teilen der Öffentlichkeit unbemerkt findet bei den Versorgungswerken Umverteilung erheblichen Ausmaßes statt.

Rententräger haben keine Rechenschaftspflicht
Die Alarmrufe von Experten, Insidern und Freiberufler – Mitgliedern werden lauter. Nicht nur die Recherchen von Capital geben den Bedenkenträgern mehr als Recht – die finanzielle Lage etlicher Versorgungswerke ist höchst dramatisch. Die Mitglieder haben gegenüber der Kassen der Rententräger kein gesetzliches Forderungsrecht auf nachweisliche Zahlen und Erklärungen. Kontrolliert werden sie von keiner öffenlichen Aufsichtsbehörde. Dieses Schweigen sorgt bei den betroffenen Berufsgruppen für Nervosität. Hält die Niedrigzins-Phase weiterhin an, da sind die Experten sich einig, können die Werke ihre Leistungsversprechen bald nicht mehr einhalten.

Deutschland ist mit dem Problem nicht alleine
In der Schweiz werden die Versorgungswerke einmal jährlich kontrolliert und die Zahlen werden veröffentlich. Auch hier fällt die Tendenz genauso aus wie in Deutschland. Mit jeder Zahlung rutschen die Unternehmen ein Stück näher an die Unterdeckung. Die Summenbildungen der Schweizer Untersuchungen zeigen die Problematik eindringlich auf. Die Leistungsgarantie ist gefährlich schwach. Bei uns ist vor 10 Jahren der Extremfall bereits einmal zu Stande gekommen beim Niedersächsischen Zahnärztlichen Versorgungswerk. Das zeigt aber auch die Dramatik der Situation, es ist nicht alles nur Theorie.

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