Sachwerte

Kaum etwas schützt den Anleger besser vor Inflation als Sachwerte. Der Sachwert bezeichnet den von Wirtschaftsgütern (z. B. Immobilien, Grundstücken, Schmuck, Produktivvermögen, Kunst, Edelmetalle) verkörperten Gebrauchswert, der unabhängig von Geldwertschwankungen ist. Denn diese Wirtschaftsgüter sind Sachwerte und verlieren daher bei einer hohen Inflation nicht so schnell an Wert.

Was hier unterschieden wird ist der Preis und der Wert einer Sache. Die Inflation, also die Ausweitung der Geldmengen, führt langfristig zu kontinuierlichen steigenden Preisen, was oftmals fälschlicherweise als „Wertsteigerung“ verstanden wird. Dies hat jedoch nur einen geringen Einfluss auf den realen Wert einer Sache. Ein beeindruckendes Beispiel dafür fand sich kürzlich im Magazin „Smart Investor“: 1908 kostete ein Ford Model T 850 USD, was beim damaligen Goldpreis von 20 USD pro Unze einem Gegenwert von 42,5 Unzen Gold entsprach. Heute im Jahr 2006 kostet ein Ford Focus Ghia 19.500 EUR, was bei einem aktuellen Goldpreis pro Unze von 458 EUR ebenfalls 42,5 Unzen Gold entspricht. Offensichtlich hat Gold demnach seine Kaufkraft erhalten. Der Tauschwert ist weiterhin gleich zum Gebrauchswert eines neuen Autos.

Das kann man vom herkömmlichen Geld – egal in welcher Währung – nicht behaupten. Bei Geld – faktisch nur Papier – ergibt sich der Nutzwert aus dem staatlich definierten Abnahmezwang für dieses Transaktionsmittel. Je länger die Druckerpressen in einem Finanzsystem bereits gelaufen sind, desto schneller dürfte der französische Autor Voltaire mit seiner Feststellung recht bekommen: „Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – Null“.

Wer langfristig Vermögen aufbauen bzw. erhalten möchte, benötigt Vermögensstrukturen, die ihm im heute gültigen Finanzsystem Erträge ermöglicht, schließlich kann niemand sagen, wie lange es uns noch erhalten bleibt. Gleichzeitig sollten die Lösungen Sie in die Lage versetzen soviel wie möglich Ihrer Kaufkraft in ein neues Finanzsystem übertragen zu können, wenn es denn kommt. Wenn auch niemand mit Gewissheit sagen kann, wann dies sein wird und wie es im Detail vonstatten geht, wird dies nur mit einem Schwerpunkt im Sachwertbereich möglich sein.

In jedem Fall sollten Sie einen Bestand an physischen Edelmetallen Ihr Eigen nennen. Da Gold keine laufenden Erträge abwirft gilt auch für die sachwertorientierte Vermögensstruktur: „Diversifizierung ist Trumpf!“

Es dürfte also genauso Sinn machen, einen Teil seines Geldes in Immobilien anzulegen. Auch wenn der demografische Wandel künftig die Preise in strukturschwachen Regionen belasten wird, so bietet eine Immobilie doch unfraglich einen Nutzwert.

Auch Aktien, also Anteile an Unternehmen stellen indirekte Sachwertbeteiligungen dar. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass Unternehmen einem wirtschaftlichen Zweck dienen – ihr Nutzwert ist demnach sehr davon abhängig, wie stark ihre Produkte und Dienstleistungen Nutzen stiften und unabhängig von Moden und Trends nachgefragt werden. Ist dies der Fall, wird ein solches Unternehmen eine Krise überstehen und der Anleger demnach seine investierte Kaufkraft erhalten können.

Ebenfalls hat bei Schiffen, Edelholz, Private Equity; strategischen Metallen, neue Energien oder Grundstücken der Investor einen Inflationsausgleich, da der Verbraucher oder Lieferant einen entsprechend höheren Preis bezahlen muss.

Dies gilt im heutigen und wird auch in einem zukünftigen Finanzsystem seine Gültigkeit haben. Selbst wenn es zu einer Krise des Geldsystems kommt, so wird es doch unzweifelhaft anschließend ein neues System geben. Die Krise ist kollektiv, deshalb bei weitem nicht so schlimm, wie wenn Sie es heute als Einzelschicksal in Gedanken durchspielen. Wer rechtzeitig auf eine breite Diversifikation in Sachwerten gesetzt hat, wird sich im neuen System allerdings absetzen und im Vergleich zur Mehrheit zu den Vermögenden zählen.

Beispiele für Sachwertanlagen